Going Green mit einem Feld der Hammer Ernte
Ökologische Überlegungen spielen eine immer größere Rolle in unserem Alltag. Wir ernähren uns bewusster, versuchen zu viel Plastik zu vermeiden, Müll richtig zu trennen, weniger wegschmeißen und lokal einzukaufen. Vieles von dem genannten lässt sich in einer Großstadt nicht immer umsetzen. Bio Gemüse ist in Plastik verpackt, in Mietshäusern gibt es keine braune Tonne und der lokale Markt ist unter der Woche Vormittags. Umso schöner war es für mich festzustellen, dass mein kleines grünes Fleckchen erde mich vielen meiner umweltfreundlichen Überlegungen näher bringt, auch wenn es einen Haufen Arbeit macht. Gemüse muss ich den gesamten Sommer über nicht mehr kaufen, es kommt regional und unverpackt aus der Erde. Ein Kompost auf dem Feld kann mit den Bioabfällen helfen und gleichzeitig den Boden für die nächste Saison vorbereiten. Mit den vielen Blumen auf dem Feld schaffen wir es, ganze Bienenvölker und Vogelschwärme zu ernähren (mit unserem Kohlrabi offensichtlich auch). Durch die Verwendung von ausschließlich biologischen Düngern fügen wir uns in ein Ökosystem ein, was uns ernähren kann ohne dass wir schaden anrichten.
Die Meinung, dass unsere Felder einen kleinen Beitrag zu einem grüneren, nachhaltigeren Düsseldorf leisten teilt auch die Vergabekommission des Wettbewerbs “Blühender Bezirk” (Bündnis 90/die Grünen). Hier findet ihr den Text und die Bilder die ich eingereicht habe und die mit einem kleinen Preis belohnt wurden:
Mein Fleckchen eines blühenden Bezirks ist ein Stückchen Feld, welches ich über die „Hammer Ernte“ gepachtet habe. Damit fällt es wohl in die Kategorie „Garten“, denn mit 50 m² übersteigt es vermutlich die meisten Balkone. Der primäre Gedanke hinter meinem kleinen Feld ist wahrscheinlich auch der nachhaltigste: Frisches Gemüse, jedoch ohne Plastikverpackungen, Transportwege und Pestizide. Besonders ohne chemische Dünger muss man sich als Gärtner:in kräftig ins Zeug legen and kreativ und belesen sein. Pflanzpartner reduzieren Ungeziefer, Brennesseljauche, und Schachtelhalmextrakt stärkt die Pflanzen. Auch Plastik lässt sich schon im Kleinen vermeiden, denn die Pflanzen auf meinem Feld werden zu großen Teilen in wieder verwendbaren Töpfen eigenhändig vorgezogen. Als Stütz- und Rankhilfen nutze ich u.a. umfunktionierte Teile vom Sperrmüll (Bild 1). Auch zur richtigen Bewässerung kann man sich im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten einiges einfallen lassen. Bodengewächse schützen bei mir die Flächen zwischen größeren Pflanzen vor dem Austrocknen (Basilikum und Tomaten), ein Regenanzeiger hilft beim Einschätzen des Wasser-Bedarfs und Olas (Bild 2) helfen clever zugießen und den Boden vor dem Ausschwämmen zu schützen. Die beste Freundin der Gärtner:innen ist die Biene. Um sie anzulocken, ist mein Feld von einem Blühstreifen (Bild 3) umrahmt. Abgestorbene Blütenköpfe werden stehen gelassen, somit haben Vögel den ganzen Winter über die Möglichkeit ihren Speiseplan mit Samen, z.B. von Sonnenblumen, zu ergänzen.